Donnerstag, 24. März 2016

Ostern

Nachdem dieses Jahr Ostern an einem der frühest möglichen Daten stattfindet (Frühlingsanfang 21.3., Frühlingsvollmond 24.3., Wochenende 26.3.) geht der Weihnachtsbaum im Paradiesgarten nahezu nahtlos in den Osterbaum über ;-)


 Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern des Paradiesgarten-Blogs angenehme Ostertage!


Donnerstag, 17. März 2016

Das Rebberg-Jahr (1)

Jede Jahreszeit, jeder Monat erfordert seine spezifischen Tätigkeiten und Arbeiten im Rebberg. Starten wir deshalb heute miteinander einen zeitlichen Spaziergang über das ganze Rebberg-Jahr.

Je nach Wetterlage, Schneehöhe und Temperatur beginnt nach einer Winterruhe im Februar oder März die Arbeitssaison im Rebberg mit einer der wichtigsten und für das restliche Jahr entscheidendsten Arbeiten: dem Rebenschnitt.


Der Rebschnitt verfolgt mehreren Ziele:


Je nach Erziehungsmethode - vor allem der Drahtbau und der Stickelbau sind im Wallis am häufigsten - ist der Arbeitsaufwand höher und die Arbeit ermüdender (Stickelbau) oder geringer und angenehmer zu erbringen (Drahtbau). Zur Klarstellung: im Paradiesgartenrebberg herrscht Stickelbau...

Der Rebschnitt erfordert vom Winzer grosse Sachkenntnis - und manchmal auch Mut: schneide ich zu "weich", das heisst, mit grosser Sicherheitsreserve gegen Frost, kann das eine grosse Mehrarbeit beim späteren Auslichten der Rebstöcke bedeuten. Schneide ich aber "hart" und knapp, spare ich mir zwar Arbeit, gehe aber ein hohes Risiko ein, dass der Rebstock bei Kälteeinbrüchen erfriert und stirbt.


Mit dem Rebschnitt beeinflusse ich schliesslich den Ertrag und die Qualität. Es geht darum, den einzelnen Rebstock nicht zu überfordern: muss er zuviele Trauben entwickeln, leidet die Qualität der Trauben. Auch hier gilt es, beim Schnitt ein gesundes Gleichgewicht zu finden.


Weiter hat der Rebschnitt natürlich einen entscheidenden Einfluss auf den Aufbau des Rebstockes in den Folgejahren. Fehlschnitte brauchen unter Umständen mehrere Jahre Zeit, bis sie wieder herausgewachsen sind.

Über die Folgen des Schneidens im einzelnen werden wir in den kommenden Monaten noch lesen.


Anzumerken ist hier noch, dass Umfang und Aufteilung der Arbeiten im Rebberg regional sehr unterschiedlich sein kann:

 Die Grafik zeigt zwei Dinge deutlich:
  1. im Wallis liegt der Arbeitsstundenaufwand auf die Rebfläche bezogen wesentlich höher als z.B. im Tessin oder in der Westschweiz. Das erklärt sich damit, dass die Rebberge im Wallis mehrheitlich steil bis sehr steil angelegt sind. Mein Paradiesgarten-Rebberg macht da auch keine Ausnahme.
  2. der Rebenschnitt und die Stockpflege (davon mehr später) allgemein beanspruchen von allen Arbeiten im Rebberg am meisten Zeit.
Immerhin - am Ende des Rebenschneidens zeigt sich das Resultat der Arbeit unübersehbar: vorher noch ein Wirrwarr von Ruten sieht jetzt der Rebberg beinahe "nackt" aus und die Haufen mit den geschnittenen Ruten türmen sich zu Abtransport:


Was jetzt natürlich völlig unerwünscht ist, sind Kälteeinbrüche oder Fröste. Hoffen wir, dass nichts von alledem eintritt!