Sonntag, 21. September 2014

Allerlei Getier

Was da alles so kreucht und fleucht! Ein Ausschnitt aus den vergangenen Tagen (man merkts: ein typischer Regenwetter-Post...).


In der Nähe des Brunnens züngelt mich eine junge Schlange (Aspisviper?) ziemlich feindselig an. Wir sind wohl beide gleichermassen überrascht und gegenseitig erschrocken...

Da ist diese fliegende Schönheit wesentlich friedfertiger und ziemlich zutraulich. Sitzt minutenlang auf meiner Schulter und inspiziert Hals und Nacken (iii, kitzelt!)


Die Henne - der Ausdruck "Glucke" ist hier wohl absolut zutreffend - bewacht ihre neugierigen und vorwitzigen Jungen vor dem Fotografen.


Halt, halt, der Steinbock gehört nicht in den Paradiesgarten! Den gibt es hier gar nicht. Hat sich einfach in die Sammlung der Fotos reingeschlichen und wollte auch einmal in einem Blog vorkommen. Also gut. Ist aber eigentlich am Creux-du-Van beheimatet.


Last but not least: der Büsi! Hilft mir tüchtig bei der Computerarbeit und möchte auch am Blog mitschreiben. Zeigt aber dann doch nicht die nötige Ausdauer und holt sich lieber ein paar Streicheleinheiten ab.


Jetzt fehlen eigentlich nur noch die braunen Kapuzinerschnecken, die sich im Moment wohl wieder zu Dutzenden im Garten ergötzen. Davon habe ich aber kein Foto vorrätig und draussen schüttet es - da bleibe ich lieber im Trockenen ;-)





Montag, 15. September 2014

Erste Saatguternte

Na gut: ganz die erste ist es nicht: die Lötschentaler Ackerbohnen (vicia faba) konnte ich schon vor einiger Zeit ernten. Das gewonnene Saatgut entspricht leider überhaupt nicht den Erwartungen und der notwenigen Qualität.



Die vicia faba habe ich zufällig kürzlich auch im Jardin Botanique de Neuchâtel in der Raritätenecke angetroffen (Fève). Daneben fand sich dort auch noch eine kümmerliche Ackerbohne aus Leiggern (ebenfalls selten und aus dem Wallis).

Also, nun zur ersten Saatguternte.

Auch das ist ein uraltes "Produkt" aus dem Lötschental:


 Die Lötschentaler Erbse (GE-679, Pisum sativum subsp. sativum Sativum-Grp. und Medullare-Grp.)

 

Unter den Hülsenfrüchten ist die Erbse die älteste Nutzpflanze. Ihre Heimat liegt im Orient. Den Römern waren Erbsen allgemein bekannt. Damals wurde nur das reife Korn gegessen. Grüne Erbsen werden erst seit dem Mittelalter verwendet.

Die Witterung scheint den Erbsen gefallen zu haben: ich habe eine erfreuliche Ernte mit gutem Saatgut einbringen können.

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Ebenfalls  mit erfreulichem Erfolg habe ich Buschbohnen Red Valentine (GE-972, Phaseolus vulgaris var. nanus) geerntet.

Zur Sorte Red Valentine: Ab ca. 1886 von Vilmorin gehandelt und auch in der Schweiz angebaut. Die Sorte wurde erstmals von Prinz von Neuwied bei den Indianern (1815-1817 am Missouri River) beobachtet. Frühreif und mit ihrem langen weiss-rosa- weinrot marmorierten Korn auch gut als Trockenbohne geeignet, wegen ihrer Zartheit vor allem aber als grüne Bohne genutzt.



Bei den meisten Paradiesgartenpflanzen handelt es sich ja um für Pro Specie Rara betreute Sorten, von denen ich das Saatgut abliefere. Aus genetischen Gründen und wegen der Diversität ist es wichtig, nicht nur von einer Pflanze, sondern von einer grösseren Anzahl Pflanzen Saatgut zu nehmen. Das bedeutet, mehrere Pflanzen einer Sorte zu kultivieren. Weil zur Saatguternte nur die besten Pflanzen als Samenträger ausgelesen werden, verbleiben die übrigen und als angenehmer Nebeneffekt können diese Pflanzen normal beerntet (und verspiesen) werden. Die Buschbohne Red Valentine ist ein gutes Beispiel dafür.


Was nicht unmittelbar auf den Tisch kam, habe ich blanchiert und tiefgefroren. Nachdem ich mit Photovoltaik meinen eigenen Strom erzeuge, kann ich jetzt mit guten Gewissen sogar den Tiefkühler einschalten und nutzen.


Dienstag, 9. September 2014

Sommerpilze

Der Sommer findet dieses Jahr auch im Paradiesgarten meist nur kurzzeitig statt...

Ein Nebeneffekt der häufigen Niederschläge sind natürlich die Pilze, die dieses Jahr wirklich scharenweise aus dem Boden hervorschiessen.






So stehen Pilzreis, Pilzpastetli auf dem Speisezettel - und der Rest wird noch getrocknet für die pilzarme Zeit.


Es ist allerdings auch hier wie bei Gemüse und Unkraut: es gilt, zu unterscheiden. Nicht alles, was sich als wunderschöner Pilz präsentiert, ist auch für den Magen und andere Organe des menschlichen Pilzesser bekömmlich.