Montag, 26. Mai 2014

Zum Tag der Biodiversität

Wie Biodiversität und Klimawandel verbunden sind und inwiefern die biologische Vielfalt in Gefahr ist: einige Gedanken zum Internationalen Tag der Biodiversität.

Durch Klimaerwärmung bedingte Auswirkungen wie extreme Wetterereignisse (Überflutungen, Hitze- und Kältewellen usw.) sind auch menschliche, tierische und pflanzliche Bewohner der nördlichen Hemisphäre verstärkt Risiken ausgesetzt, die mit dem Klimawandel verbunden sind.


Es gibt auch Anzeichen für Verlust der biologischen Vielfalt und die Gefährdung der Biodiversität bei uns. Die in Science publizierte Studie "Rapid Range Shifts of Species Associated with High Levels of Climate Warming" zeigt auf, dass bedingt durch den Klimawandel viele Landtiere und Pflanzen sich derzeit "jede Stunde des Tages, an jedem Tag des Jahres, pro Stunde ca. 20 Zentimeter vom Äquator wegbewegen", so Projektleiter Chris Thomas, Biologieprofessor an der University of York. Dies entspricht einer Migration weg vom Äquator von ca. 17 km in 10 Jahren bzw. 11 Meter hangaufwärts.



Unter normalen Umständen würde eine solche periodische Migration keine Gefahr für die Biodiversität an sich darstellen. Jedoch ist der natürliche Lebensraum dieser Tiere und Pflanzen aufgrund von Aktivitäten des Menschen wie Urbanisierung, Abholzung und Änderung der Landnutzung eingeschränkt. Daher können sie Ausbreitung oder Höhenlage nicht frei verändern. Indem wir für viele Pflanzen und Tiere die Fähigkeit zum Ausweichen einschränken, riskieren wir das Aussterben zahlreicher Arten.


Was uns selbstverständlich scheint - eine Rettung und Erhaltung einer möglichst grossen Biodiversität - läuft jedoch den Interessen der Grosskonzerne völlig zuwider. Im EU-Parlament ist die Vereinheitlichung des Saatgutmarkts (was soviel bedeutet wie Verbot der Aufrechterhaltung der Saatgut-Biodiversität) Dauerthema. Der Kommissions-Entwurf der Saatgut-Verordnung las sich, als hätten Monsanto, Syngenta & Co die Feder geführt. 
Da hilft nur gemeinsamer Protest. Wir können transnationalen Konzernen Einhalt gebieten. Mehr als
eine halbe Million Menschen haben sich hinter einen Online-Appell gestellt, den Campact gemeinsam mit Kooperationspartnern wie Save Our Seeds gestartet hatte und forderten mehr  „Freiheit für die Vielfalt“. 
 

Auch in den kommenden Monaten sollten wir wachsam sein: mit dem geplanten TTIP-Freihandelsabkommen von EU und USA droht der nächste Angriff auf die Vielfalt auf unseren Äckern. Bislang haben die Konzerne ihre Wünsche diktiert - jetzt braucht es wiederum den Einsatz der Bürgerinnen und Bürger!

Montag, 19. Mai 2014

Frühling!

Die Eisheiligen sind - mindestens kalendermässig - vorbei. Flora und Fauna regt sich mächtig und startet durch.


Die Reben haben Schnee und Kälte gut überstanden. Bereits lassen sich die künftigen Trauben im Ansatz erkennen.


Nach Bewässerung und Niederschlägen hat sich auch der Winterroggen aufgerafft und wächst erfreulich stark.

Die Lötschentaler Ackerbohne (von Roni Vonmoos) trägt schöne Blüten und steht gut im Wuchs. Das ist gut so: die Blattläuse lieben diese Pflanze zum Fressen gern... Haben die Pflanzen aber schon eine gewisse Grösse erreicht bis zum Auftreten der grossen Blattlaus-Populationen sind sie offenbar kein Leckerbissen mehr und bleiben so verschont!


Ein Meisenpaar hat einmal mehr im Nistkasten am Haus Mischabel gebrütet. Jetzt sind die Jungen geschlüpft und beide Eltern fliegen unermüdlich  den ganzen Tag mit Nahrung für die Jungmannschaft an.



Auch die Hausrotschwänzchen im offenen alten Stall pflegen ihre Jungen und fliegen den lieben langen Tag Futter ein. Eines dieser Jungen hat bereits seinen ersten Ausflug gewagt und sieht mich auf dem Mäuerchen sitzend fragend an: "was nun?"


Nicht zu vergessen sind die vorwitzigen Geissen, die die Frühlingsweide und ihre frischen Kräuter überaus zu geniessen wissen. Manchmal reicht es sogar für einen Schwatz:


Alles in allem: eine wunderbare Zeit!




Freitag, 9. Mai 2014

Frühling - Winter - Frühling ...

Die Tage wechseln in bunter Wetterabfolge: ein Tag mit frühlingshafter, angenehmer Sonnenwärme - ein nächster Tag mit Schneetreiben und Kälte...



Da müssen wir jetzt wohl noch die "Eisheiligen" hinter uns bringen.

Zwischen dem 11. Mai und dem 15. Mai ist der Zeitraum der Eisheiligen. Die Eisheiligen sind in Mitteleuropa meteorologische Witterungsregelfälle. Laut Volksmund wird das milde Frühlingswetter erst mit Ablauf der "kalten Sophie" am 15. Mai stabil.

Bei den Eisheiligen handelt es sich um Bischöfe und Märtyrer aus dem 4. und 5. Jahrhundert. Die einzelnen Eisheiligentage:

11. Mai - Mamertus
12. Mai - Pankratius
13. Mai - Servatius
14. Mai - Bonifatius
15. Mai - Sophie

Die Annahmen zu den Eisheiligen beruhen auf jahrhundertealten Erfahrungen und Beobachtungen von Bauern, die bereits vor den Wetteraufzeichnungen gemacht wurden. Im Volkskundeschatz finden sich zahlreiche Bauernregeln zu diesen Tagen.

 Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz. 

Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost. 

Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist. 

Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.


Allerdings zeigt sich nach heutiger Wetterstatistik, dass sich die Tage mit "Eisheiligenwetter" verschoben haben. Tage mit häufiger N/NE-Wetterlage (die uns die gefürchteten Kaltlufteinbrüche bringt) sind eher vom 21. Mai bis 23. Mai, also neun Tage später, zu beobachten.


So oder so: irgendwann werden uns die warmen, sonnenverwöhnten Tage hoffentlich in Überzahl beglücken!